Samstag, 16. Oktober 2010

Der Vorverkauf hat begonnen!

An einem Samstag ist 9:45 Uhr eine unchristliche Zeit – vor allem, wenn man, so wie ich, am Vortag „nur mal schnell auf ein Bier“ ins Café Europa schaut und sich dann im Morgengrauen vor dem Flex wiederfindet, während die ersten Vöglein zu zwitschern beginnen. Als ich kurz vor zehn am Stubentor ankomme, wo heute der Kartenvorverkauf der Viennale beginnt, bin ich also ein wenig übernächtig. Andere, diszipliniertere Menschen als ich stellen sich hier schon seit den frühen Morgenstunden an, um Tickets für das Festival zu ergattern. Viele sind Langzeit–Viennale-Fans, für die der Anstellmarathon seit langer Zeit zum jährlichen Pflichtprogramm gehört.

Once around the block: Die Menschenschlange bei der Vorverkaufsstelle am Stubentor.


Um die Wartezeit der Filmbegeisterten zu verkürzen, verteilt A1 Frühstückssackerl mit Kipferln und Kakao. Ein solches nehme ich gerne in Anspruch, dazu einen Kaffee, den es hinter der Kasse, wo das Viennale-Team werkt, dankenswerterweise gratis gibt.

A1 Mitarbeiterinnen versüßen mit Frühstückssackerln die lange Wartezeit der Filmfans.
Festivaldirektor Hans Hurch überwacht vor Ort den Vorverkauf.

Etwas gestärkt gehe ich ein paar Schritte weiter zur nächsten Vorverkaufsstelle im Gartenbaukino, wo sich mir ein ähnliches Bild bietet: müde, aber gutgelaunt dreinblickende Menschen, die geduldig darauf warten, dass die Kassen öffnen.

Gutgelaunte Menschen vorm Gartenbaukino.
An den Expresskassen kommt man schneller voran, kann aber nur bis zu zehn Tickets kaufen.
Als ich wenig später zum Schottentor gehe, hat der Ticketverkauf dort schon begonnen. Kurz bevor es losging hatte man mit einem Stromausfall zu kämpfen. Die Technik löste das Problem zwar binnen Minuten, doch gibt es einen kleinen Wermutstropfen: Damit die Sicherungen nicht erneut geschossen werden, wurden die Heizkörper im Verkaufshäuschen abgesteckt. Hoffentlich haben die Damen und Herren hinterm Schalter dicke Jacken und Hauben mitgebracht, um am Ende des Tages nicht so auszusehen:

Tiefgekühlter Jack Nicholson in "Shining" (übrigens ausnahmsweise nicht mit meiner HandyCam fotografiert).
Von der Kälte unbeeindruckt zeigen sich die Viennale-Fans, die sich auch hier schon seit Stunden anstellen. Viele davon kaufen Tickets für 20 Filme oder mehr, bevor sie sich mit einem dicken Stoß Eintrittskarten und zufriedenen Gesichtern auf den Weg nach Hause begeben, um etwas wohlverdienten Schlaf nachzuholen.

DIe lange Filmliste eines wartenden Fans.
Während des Festivals können Tickets noch an den Vorverkaufsstellen am Stubentor, im Generali-Center und in der Schottentorpassage sowie in den Spielstätten (Gartenbaukino, Künstlerhaus, Urania, Stadtkino, Metro) erworben werden. Außerdem ist die Kartenreservierung über die A1-Freeline 0800 664 010 oder online möglich. Tickets für die Eric-Rohmer-Retrospektive sind darüberhinaus im Österreichischen Filmmuseum erhältlich.

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